Dieses Rezept kann als Grundrezept für jede Art von Dal verwendet werden. Es ist ein klassisches Linsengericht aus dem indischen Bundesstaat Punjab. Es ist nahrhaft und außerdem schnell und einfach zuzubereiten – mit Zutaten, die man ohnehin meistens zu Hause hat. Moong Masoor ist das Lieblingsdal von meinem Vater. Es vergeht praktisch keine Woche, ohne dass meine Eltern dieses Gericht essen. In Punjab ist Dal sozusagen ein Grundnahrungsmittel. Üblicherweise wird es mit Vollkorn-Fladenbrot (Roti bzw. Chapati) und einem Gemüsegericht (Subzi) gegessen. Es passt aber auch gut zu einer Schale Reis.
Dieses Dal ist schnell gemacht, weil gespaltene und geschälte Linsen dafür verwendet werden – diese sind schneller gar und müssen nicht so lang eingeweicht werden wie ungeschälte oder ganze Linsen. Wer nicht beide Linsenarten, die in dem Rezept verwendet werden, zu Hause hat, kann auch nur eine der beiden verwenden. Alternativ können auch andere gespaltene und geschälte Linsen wie Toor Dal oder Urad Dal verwendet werden.
Während die Linsen kochen, können die Zutaten für die Tadka vorbereitet werden. Für Tadka gibt es keine deutsche Übersetzung – im Englischen spricht man auch von Tempering. Es handelt sich dabei um eine Kochtechnik, die u. a. in Indien, Nepal, Pakistan und Sri Lanka angewendet wird. Dabei werden getrocknete Gewürze im Ganzen kurz geröstet – oft in einer nicht unbeträchtlichen Menge Fett –, um die ätherischen Öle der Gewürze freizusetzen und so einen besonders intensiven Geschmack zu erzielen. Die Tadka wird, sobald sie fertig ist, über das vorbereitete Dal gegossen, dient also als intensives Würzmittel.
In diesem Fall werden in Ghee bzw. Butterschmalz Knoblauch, Schalotten und verschiedene Gewürze geröstet. Durch diese Tadka wird der sonst eher neutrale Geschmack der gekochten Linsen vollkommen verändert und das Dal entfaltet köstliche Aromen. Dieser Schritt sollte daher keinesfalls ausgelassen werden.
Bei der Zubereitung der Tadka muss alles recht schnell gehen – es ist also empfehlenswert, alle Zutaten vorzubereiten und bereitzustellen.
*Asafoetida/Asant/Teufelsdreck (Hing) – vielerorts eine recht ungewöhnliche Zutat, die aber ganz essentiell für die meisten nordindischen Linsengerichte ist. Es hat eine verdauungsfördernde Wirkung und wird deshalb für Linsengerichte verwendet, die sonst oft schwer verdaulich sind. Asafoetida ist in jedem indischen Supermarkt erhältlich, es wird meist in kleinen Mengen verpackt, ist relativ günstig und hält lange. Da es ziemlich intensiv schmeckt, verwendet man meistens nur eine Prise.
**Getrocknete Bockshornkleeblätter (Kasoori Methi) – zwar eine optionale Zutat, aber dennoch sehr wichtig für Linsengerichte, Curries und Brot aus Punjab. Die bitteren Blätter haben es geschmacklich in sich und peppen Curries auf eine spezielle Art auf – sie sind daher durch nichts ersetzbar. Sie sind in indischen Supermärkten leicht erhältlich und halten – luftdicht verpackt – ewig.
Hinweis: Die verwendete Mengenangabe „Tasse“ wird als Volumenangabe für ca. 250 ml verwendet – eine Tasse sind also 250 ml, ½ Tasse 125 ml, 1/3 Tasse ca. 85 ml.