Dieses Gericht haben meine Mutter und ich gemeinsam weiterentwickelt, als sie mich in Berlin besucht hat. „Weiterentwickelt“ deshalb, weil Kürbis, insbesondere Hokkaido-Kürbis, gar keine traditionelle Zutat für dieses Dal ist. Soweit ich weiß, kann man diese Art Kürbis in Indien nicht einmal kaufen. Ich finde aber, dass Hokkaido ganz hervorragend zu dem Gericht passt – ich mag es so sogar lieber als in der klassischen Variante mit Ghiya, die ich von zu Hause kenne.
Chana Dal sind geschälte und halbierte schwarze Kichererbsen und gehören zur Standard-Ausstattung jedes indischen Haushaltes – egal, ob im Norden oder im Süden. Dieses Dal kommt aus Punjab und ist eins meiner Lieblingsrezepte für Soulfood. Es ist eins der ersten Gerichte, das ich mache, wenn der Herbst beginnt und die Gemüseabteilung der Supermärkte zum Bersten gefüllt sind mit Kürbissen verschiedenster Farben und Formen.
Dieser Schritt ist entscheidend für des Geschmack des Dals. Ohne die Tadka schmeckt das Dal eher neutral, mit der Tadka aber entfaltet es köstliche Aromen. Zwei Dinge sind dabei wichtig:
Hitze: Das Ghee, in dem die Gewürze geröstet werden, sollte heiß sein, sodass es möglichst viel Geschmack annimmt. Wenn das Fett zu heiß ist, werden die Gewürze schnell braun und bitter. Wenn es aber nicht heiß genug ist, nimmt es nicht ausreichend Geschmack an. Die richtige Temperatur für das Ghee sind 120°C. Wenn ihr ohne Thermometer auskommen wollt, werft einfach einen Kreuzkümmelsamen ins heiße Fett. Wenn es gleich zu zischen anfängt, hat das Fett die nötige Temperatur erreicht.
Fett: Wir geben dem Ghee richtig viel Geschmack, und das Ghee gibt den Geschmack an das Dal weiter. Damit das gut funktioniert, muss man großzügige Mengen Fett verwenden. Ein Teelöffel reicht da einfach nicht aus. Ich verwende meistens etwa zwei Esslöffel Ghee. Zurückhaltung ist hier fehl am Platz. :)
Mit Korianderblättern garnieren und pur oder mit Reis oder Roti servieren.
* Gemüsesorten und Varianten
Ich mag Kürbis in diesem Rezept besonders gern, besonders Hokkaido-Kürbis, weil er so schön fest bleibt, das Dal nicht wässrig macht und dem Gericht eine wunderbare natürliche Süße verleiht. Ihr könnt aber jedes andere Gemüse eurer Wahl verwenden. Traditionell wird dieses Dal mit Ghiya gemacht – der länglichen Frucht eines Kürbisgewächses. Das ähnlichste Gemüse, das ich hier dazu gefunden habe, sind Zucchinis – vor allem die kleinen hellgrünen, die man hier in Berlin in türkischen Läden kaufen kann. Das könnt ihr also mal probieren. Frische oder tiefgekühlte Spinatblätter passen auch gut.